Feuerwehrplan nach DIN 14095

Ein Feuerwehrplan nach DIN 14095 mit all seinen beschreibenden und grafischen Bestandteilen ist im Ernstfall ein wichtiges Instrument bei der Brandbekämpfung. Er liefert insbesondere Feuerwehr und Einsatzleitung die notwendigen Informationen über die Gegebenheiten vor Ort und unterstützt die Einsatzkräfte bei der Orientierung. Für die Beurteilung der Lage sowie einsatztaktische Entscheidungen ist der Feuerwehrplan nach DIN 14095 wesentliche Grundlage. Neben dem Begriff Feuerwehrplan galt früher auch die Bezeichnung Brandschutzplan, welche jedoch nicht mehr gültig ist.

Inhalt

  1. Aufbau eines Feuerwehrplans nach DIN 14095
  2. Anforderungen an Feuerwehrpläne gem. DIN 14095
  3. Wer muss einen Feuerwehrplan erstellen?
  4. Feuerwehrplan nach DIN 14095 erstellen – so geht’s
  5. Abgrenzung des Feuerwehrplanes vom Flucht- und Rettungsplan
  6. Kann man die DIN 14095 als PDF herunterladen?

1. Aufbau eines Feuerwehrplans nach DIN 14095

Ein Feuerwehrplan nach DIN 14095 besteht aus einem schriftlichen und einem grafischen Teil. In vielen Fällen geben die auf kommunaler Ebene zuständigen Stellen den genauen Umfang und die Form des Feuerwehrplanes, sowie die Anzahl der Ausfertigungen und die Art der Bereitstellung (Ausdruck/Digital) vor. Speziell für den schriftlichen Teil werden oftmals Vordrucke zum Ausfüllen bereitgestellt.

a) Schriftlicher Teil

Der schriftliche Teil eines Feuerwehrplanes besteht aus den allgemeinen Objektinformationen und den zusätzlichen textlichen Erläuterungen gem. DIN 14095. Er gibt den Einsatzkräften wichtige Detailinformationen zum Objekt, zum Beispiel:

  • Allgemeine Angaben zum Feuerwehrplan, wie z.B. Inhaltsverzeichnis, Planstand und Aktualisierungshistorie
  • Anschrift, Hauptzugang und Ansprechpartner inkl. Kontaktdaten im Einsatzfall
  • Art der Nutzung des Objektes
  • Die Personenanzahl an Mitarbeitern und Besuchern, die sich gewöhnlich im Objekt befinden
  • Eine Angabe zu Arbeits- und Öffnungszeiten
  • Detaillierte Angaben für die Feuerwehr, bspw. Angaben zu Feuerwehrschließung, Brandmeldeanlage, Löschanlagen und -einrichtungen, Rauch- und Wärmeanzugsanlagen (RWA) sowie Informationen zur Energieversorgung, zu Aufzügen und etwaigen Server- oder Solaranlageninstallationen
  • Hinweise zu Gefahrenpotentialen (z.B. Brandlasten, Gefahrstoffen, technische Anlagen)
  • Informationen zum baulichen Brandschutz wie bspw. Tragende Bauteile, Angaben zur Decken- und Dachkonstruktion, sowie etwaige Abweichungen von Bauvorschriften
  • Weitere wichtige Informationen, z.B. Maßnahmen zur betrieblichen Gefahrenabwehr

b) Grafischer Teil

Grafische Bestandteile eines Feuerwehrplans sind ein Übersichtsplan und einzelne Geschosspläne des Objektes. Ergänzende Pläne sind gem. DIN 14095 als Sonderpläne erfasst und nicht weiter beschrieben. In der Praxis gängig sind dabei z.B. Abwasserpläne, Photovoltaikpläne, Rauch- und Wärmeabzugsplan (RWA-Plan), Bestuhlungsplan, Kulturschutzplan, Einlagerungsplan, Umgebungsplan etc. Diese werden auf Anforderung der zuständigen Stelle gesondert erstellt und fester Bestandteil des Feuerwehrplanes nach DIN-Norm.

Nachfolgend werden einzelne grafische Bestandteile des Feuerwehrplans gem. DIN 14095  ausführlicher beschrieben:

Übersichtsplan

Der Übersichtsplan wird in der Draufsicht als Grundstück-Lageplan angelegt und enthält alle Gebäude, Lager- und Parkflächen, Zufahrten und Anlagen auf dem Grundstück sowie die angrenzende, öffentliche Verkehrsinfrastruktur (Straßen/Wege mit Namen). Darüber hinaus ist die angrenzende Nachbarschaft darzustellen und zu bezeichnen (z.B. Whs für Wohnhaus). Speziell bei großen Gebäuden/Grundstücken wird meist ein zusätzlicher Umgebungsplan gefordert (siehe unten).

Für alle Gebäude ist im Übersichtsplan die Anzahl der Geschosse angegeben. Dazu wird verkürzt angegeben, ob das Gebäude neben dem Erdgeschoss auch Keller-, Ober- und Dachgeschosse aufweist. Die Form für ein Gebäude mit Keller, Erdgeschoss, 4 Obergeschossen und zwei Dachgeschossen lautet beispielsweise „-1+E+4+2D“. Das Plus-Symbol verbindet die Angabe für jedes Geschossart. Auszuweisen ist diese Anzahl der Geschosse direkt im Übersichtsplan, i.d.R. bei der Gebäudebezeichnung.

Für die Einsatzkräfte enthält der Übersichtsplan darüber hinaus wichtige Informationen zu:

  • Zufahrten, Einfriedungen, Aufstellflächen, nicht befahrbare Flächen etc. sowie Bewegungsflächen der Feuerwehr gem. DIN 14090
  • Entnahmestellen für Löschwasser (Hydranten, Behälter, öffentliche Gewässer usw.) inkl. Mengenangaben und ggf. Nennweite/Anzahl der Anschlüsse
  • Position der Hauptabsperrmöglichkeiten für Versorgungsmedien (Strom, Wasser, Gas) sowie freiliegende Leitungen, Übergabestationen und Transformatoren
  • Brandschutztechnische Angaben wie z.B. Brandwände oder die Standorte der Brandmeldezentrale (BMZ), Feuerwehr-Bedienfeld, Feuerwehr-Schlüsseldepot usw.
  • Festgelegte Sammelstellen sowie besondere Gefahrenbereiche auf dem Grundstück
  • Löschmittel-Einspeisepunkte für Steigleitungen und Löschanlagen
Feuerwehrplan nach DIN 14095, hier Übersichtsplan
Beispiel für einen Übersichtsplan als Bestandteil eines Feuerwehrplanes nach DIN 14095

Geschossplan

Der Geschossplan stellt separat für jede Etage den entsprechenden Grundriss mit Wänden, Türen, Fenstern, Treppen usw. dar. Anders als beim Flucht- und Rettungsplan gem. DIN ISO 23601 werden beim Geschossplan als Bestandteil des Feuerwehrplans gem. DIN 14095 allerdings brandschutztechnische und –organisatorische Informationen für die Einsatzkräfte  bereitgestellt. Zum Vergleich: Der Flucht- und Rettungsplan richtet sich an die Nutzer und Besucher eines Gebäudes und zeigt Rettungswege und Sicherheitsausstattung (Feuerlöscher, Erste Hilfe, etc.).

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Feuerwehrplan nach DIN 14095, hier Übersichtsplan
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Feuerwehrplan nach DIN 14095, hier Übersichtsplan

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Somit können sich mit diesen Geschossplänen u.A. Rettungskräfte, Leitstelle und Einsatzleitung schnell einen Überblick verschaffen und die richtigen Maßnahmen einleiten. Wichtige enthaltene Informationen sind gem. DIN 14095:2024-02:

  • Besondere Angriffswege, Zu- und Ausgänge sowie erweiterte Informationen zur Erreichbarkeit der Geschosse (Treppenzugänge, Feuerwehraufzüge, etc.) und nicht begehbare Flächen
  • Positionen von Bedienelementen für die Feuerwehr (z.B. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen)
  • Abschlüsse zum Feuer- und Rauchschutz wie z.B. Brandschutztüren (inkl. Klassenangabe)
  • Brandwände
  • Nutzungsbezeichnungen von Räumen (z.B. Büro, Lager, Labor, etc.)
  • Warnhinweise für Räume und Bereiche, wenn bestimmte Löschmittel nicht genutzt werden dürfen
  • Positionen von Druckgasbehälter und deren Volumen
  • Lage der Absperrventile und –schalter für Versorgungsmedien (Strom, Gas, Wasser, usw.) und sonstiger Fördertechnik (z.B. Produktionsbänder etc.)
  • Ausweis der Lage und Menge gefährlicher Stoffe auf der Etage
  • Spezielle Räume mit haustechnischen Anlagen (Heizung, Elektrik, Lüftung etc.) müssen angegeben werden
  • Brandschutztechnische Angaben zu den Steigleitungen (nass/trocken) und zu ortsfesten oder teilbeweglichen Löschanlagen inkl. Art und Menge der Löschmittel sowie Lage der Zentrale (z.B. Sprinklerzentrale etc.)
Geschossplan als Bestandteil eines Feuerwehrplans nach DIN 14095
Beispiel eines Geschossplans als Bestandteil eines Feuerwehrplans nach DIN 14095

Sonderpläne

  • Der Umgebungsplan (als Sonderplan) zeigt das Terrain um das Feuerwehrplanobjekt in einem definierten Radius. Die Weitläufigkeit des Umgebungsplanes kann sich durch den zu erwartenden Gefahrenbereich, z.B. aufgrund einer Gefahrenprognose, oder aber nach Abstimmung mit Feuerwehr/Brandschutzbehörde ergeben. Über in der Gefahrenzone befindliche Gebäude und Liegenschaften mit besonderer Bedeutung, wie z.B. Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegeheime, Läger mit Gefahrenstoffen, etc. sind Angaben zu machen. Der Umgebungsplan enthält zudem den Verlauf von Zufahrten für die Feuerwehr und unabhängige Löschwasserentnahmestellen (inkl. Mengenangaben) im Gefahrenbereich. Das Feuerwehrplanobjekt, also das Gebäude oder der Gebäudekomplex, für welche der Feuerwehrplan erstellt wurde werden grafisch (z.B. größere Linienbreite des Umrisses) oder farblich hervorgehoben.
  • Detailpläne können gefordert und aufgestellt werden, insbesondere wenn Bereiche stark untergliedert sind oder spezielle betriebliche Anlagen und Gefahrenpunkte enthalten. Sie können horizontale und vertikale Gebäude-/Bereichansichten enthalten. Ob und welche Detailpläne zu erstellen sind, definiert meist die kommunal zuständige Stelle.
  • Für einige bauliche Anlagen wird behördlich eine Löschwasserrückhaltung gefordert. Diese verhindert, dass z.B. durch Gefahrenstoffe oder Produktionsmittel kontaminiertes Löschwasser über die Abwasseranbindung der Anlage in den Wasserkreislauf gerät und damit Schäden und Risiken verursacht. Wird baurechtlich eine Löschwasserrückhaltung gefordert so ist im Feuerwehrplan obligatorisch ein Abwasserplan zu erstellen. Dieser enthält alle Informationen der zur Löschwasserrückhaltung dienenden Bestandteile, Einrichtungen und Anlagen. Die DIN 14095 macht zudem hier ausdrücklich die Vorgabe, dass grafische Symbole und Farben der DIN 14034-6 entsprechen müssen.
Abwasserplan als Teil eines DIN 14095 Feuerwehrplanes
Beispiel eines Abwasserplanes als Bestandteil eines Feuerwehrplans nach DIN 14095

2. Anforderungen an Feuerwehrpläne

Um im Notfall ein hilfreiches Instrument der Einsatzkräfte sein zu können, muss der Feuerwehrplan stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Auch kleinste bauliche Veränderungen und Anpassung der Brandschutzeinrichtungen müssen in einen aktualisierten Feuerwehrplan überführt werden. Eine regelmäßige Prüfung alle zwei Jahre durch eine sachkundige Person (z.B. Brandschutzbeauftragter mit feuerwehrtechnischer Zusatzausbildung) ist gem. DIN 14095 zudem vorgeschrieben.

→ Link: Beispiel für die Anforderungungen an Feuerwehrpläne der Berliner Feuerwehr

Feuerwehrpläne (ehem. auch Brandschutzpläne) sind im Allgemeinen übersichtlich und gut lesbar zu gestalten. Dazu sind unnötige Informationen zu vermeiden und schriftliche Detailangaben in separate Legenden auszugliedern. Es nur sind die Symbole der DIN 14034-6 sowie ggf. mit der zuständigen Stelle abgestimmte bzw. von dieser definierte weitere Symbole zu verwenden. Im unteren rechten Bereich ist ein Plankopf (Schriftfeld) mit Bezeichnung, Datum und Angaben zum Planersteller zu etablieren.

Weitere Anforderungen nach DIN 14095:

  • Die Bestandteile eines Feuerwehrplans werden im Format DIN A4, Hochformat (allgemeine Objektinformationen, zusätzlicher Textteil) oder DIN A3, Querformat (Übersichtsplan, Geschosspläne, Sonderpläne) erstellt. Sie werden auf weißem Untergrund dargestellt. Der Feuerwehrplan wird im Format DIN A4, Hochformat vorgehalten – entsprechende Pläne in DIN A3 sind zu falten.
  • Die einzelnen Seiten des Feuerwehrplans sind gegen Nässe und Verschmutzung zu schützen.
  • Wird der Feuerwehrplan zusätzlich in digitaler Form übergeben, so ist dieser digital unveränderlich anzulegen.
  • Für alle Geschosspläne ist ein einheitlicher Maßstab zu wählen. Die Darstellung sollte formatfüllend angelegt sein.
  • Es ist ein Raster oder eine Maßstabsleiste von 10m anzulegen. Bei Übersichts- und Umgebungsplänen darf das Raster abweichend gewählt werden (z.B. 30m). Im Bereich von Straßen, Gebäuden und Geschossen sind die Rasterlinien zu unterbrechen.
  • Ein Nordpfeil ist auf allen Kartenplänen einzubinden.
  • Die Ausrichtung der Leserichtung soll möglichst mit Hauptzufahrt bzw. Hauptzugang erfolgen.
  • Die grafischen Symbole der DIN 14034-6 und GUV-V A 8 sind zu verwenden.
  • Die Farbvorgaben der DIN 14095 sind zu erfüllen (z.B. Gefahrstoffe, Flächen für die Feuerwehr etc.)
  • Für Schriften beträgt die Mindesthöhe 2mm. Für Symbole gilt eine Mindestkantenlänge von 7mm. Bezugslinien sind zugelassen. Zudem können auch längere Texte in der Legende aufgenommen werden und im Plan durch eine von einem Kreis umrahmte Ziffer darauf verwiesen werden.
  • Schriftfelder sind in der oberen rechten Ecke (Eintragung der Registriernummer, Seitenzahl etc.) mit den Mindestmaßen 30mm Breite und 10mm Höhe sowie in der unteren Rechten Ecke für Objektbezeichnung, Erstelldatum, Änderungsvermerke und Planersteller (max. 80mm Breite und 30mm Höhe) vorzusehen.
Einige Symbole die in einem Feuerwehrplan gem. DIN 14095 zum Einsatz kommen
Auswahl an Brandschutzsymbolen gem. DIN 14034-6

Hinweis: Für kleinere Objekte ist es zulässig, nur einen Übersichtsplan zu erstellen – sofern von der zuständigen kommunalen Stelle gestattet. In diesem Fall sind jedoch die notwendigen Angaben der Geschossplanes im Übersichtsplan darzustellen.

3. Wer muss einen Feuerwehrplan erstellen?

Auskunft darüber, ob ein Feuerwehrplan nach DIN 14095 für ein Objekt erstellt werden muss, kann die in der Kommune zuständige Brandschutzdienststelle (z.B. Brand- und Katastrophenamt etc.) geben. In bestimmten Fällen werden Feuerwehrpläne bereits im Zuge eines Baugenehmigungsverfahrens gefordert. Die Notwendigkeit einer Erstellung kann dann bspw. im Brandschutznachweis/ -konzept für das Gebäude formuliert oder in den entsprechenden Bauordnungen der Länder benannt sein. Zwei Beispiele hierfür sind die Bauordnung von Bayern oder die Sonderbauverordnung Nordrhein-Westfalen. Vorgeschrieben ist die Erstellung von Feuerwehrplänen in den Bundesländern beispielsweise für die folgenden Gebäude:

  • Krankenhäuser
  • Schulen
  • Beherbergungsstätten mit mehr als 60 Gastbetten
  • Industriebauten mit einer Gesamtgrundfläche aller Brandabschnitte größer 2.000 m²
  • Hochhäuser
  • Verkaufsstätten mit einer Ladenfläche größer 2.000 m²
  • Versammlungsstätten mit mehr als 200 Personen
  • Lägern mit mehr als 200 m³ Sekundärkunststoffen
  • Lägern für wassergefährdende Stoffe (Grenzwerte abhängig von der Stärke der Wassergefährdung)

(Quelle:  W e k a Media GmbH & Co. KG)

Ebenfalls nicht untypisch ist eine Auflage im Zuge einer von öffentlicher Stelle durchgeführten Brandschutzbegehung vor-Ort. Mittels Mängelliste und Fristsetzung wird der Betreiber eines Gebäudes aufgefordert, veraltete Feuerwehrpläne auf den Normstand DIN 14095:2024-02 aktualisieren oder eine Ersterstellung zu realisieren.

Feuerwehrpläne können darüber hinaus von Sachversicherungen und Berufsgenossenschaften gefordert werden, wenn es die Risiken und Objektgegebenheiten erfordern.

4. Feuerwehrplan nach DIN 14095 erstellen – so geht’s

Persönliche Voraussetzungen

Der Feuerwehrplan gem. DIN14095 ist ein wichtiges Instrument für Einsatzkräfte bezüglich der Hauptthemenfelder Personenrettung, Sachschadensbegrenzung und Umweltschutz. Ebenso sind die darin enthaltenen Angaben von hoher Bedeutung, um während des Einsatzes etwaige Risiken für die Rettungskräfte besser bewerten und ausschließen/minimieren zu können. Der Planersteller ist daher in besonderer Verantwortung, was i.d.R. auf diese Planart spezialisierte Fachbetriebe qualifiziert.

Die Frage “Wer darf einen Feuerwehrplan erstellen?” lässt sich wie folgt beantworten: Die Erstellung “[…]bedarf einer fachkundigen Person.”, so formuliert es Punkt 4 der DIN 14095 als Anforderung. Damit einhergehend wird dieser Begriff “fachkundige Person” in dieser und anderen Normen (vgl. bspw. DIN 14096) bzgl. den persönlichen Voraussetzungen konkretisiert. Erforderlich sind demnach eine notwendige fachliche Ausbildung/Zertifizierungen, langjährige spezifische Berufserfahrung bei der Erarbeitung von Feuerwehrplänen, sowie Kenntnisse der betreffenden Normen, Vorschriften und technischen Regeln in jeweils aktueller Ausgabe.

Ergänzend dazu muss die fachkundige Person als Planersteller erfahrungsgemäß folgende Kriterien erfüllen:

  • Feuerwehrpläne (auch Altpläne) lesen und verstehen können, inkl. der Symbolik der DIN 14034-6 in aktueller Ausgabe
  • Brandschutznachweise /-konzepte lesen können und befähigt sein, die darin definierten Maßnahmen für den Feuerwehrplan zu transponieren
  • Relevante Standards im organisatorischen und baulichen Brandschutz eines Gebäudes kennen (RWA, BMA, Brandabschnitte, Erkennbarkeit von Feuerabschlüssen, Gefahrenstoffe etc.) und erkennen
  • eine qualifizierte Vor-Ort-Begehung zur Sichtprüfung des IST-Zustandes der o.g. Gebäudeausstattung durchführen
  • die erforderlichen Abstimmungen mit Betreiber, Feuerwehr und Brandschutzdienststelle durchführen
  • den Feuerwehrplan normgerecht mithilfe einer Software erarbeiten -sowie-
  • die geforderten Belegexemplare auf einem Spezialfliespapier mit hoher Nass-/Reißfestigkeit ausfertigen können

Ob die örtliche Brandschutzdienststelle in Ausnahmefällen auch selbsterstellte Feuerwehrpläne von Privatpersonen oder Unternehmen akzeptiert, ist i.d.R. vom Einzelfall abhängig (z.B. Qualifikationen, Anforderungen übergeordnete Behörden etc.). Aufrund der hohen fachlichen Anforderungen in der Praxis ist dies eher unüblich. Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Vorabstimmung mit der zuständigen Stelle.

Mit Feuerwehrplan Software erstellen

Mithilfe einer Feuerwehrplan Software auf CAD-Basis können Planersteller die notwendigen grafischen Bestandteile eines Feuerwehrplans erzeugen. Gute Programme “Made in Germany” mit vielfältigen Assistenzfeatures wie bspw. die Software “Fluchtplan 2025” (Preis: 399€ zzgl. MwSt.) sind hier eine gute Wahl, damit die normgerechte Umsetzung gelingt. Trotz Verweis auf eine andere Planart im Namen kann man mit dieser PC-Anwendung nicht nur Flucht- und Rettungspläne sondern auch Feuerwehrpläne nach DIN 14095 mittels intuitiver Benutzeroberfläche erstellen. Wer sicher im Umgang mit einer CAD-Zeichensoftware ist, die fachliche Eignung mitbringt und sich mit der zuständigen Dienststelle auf eine Erstellung in Eigenregie geeinigt hat, kann so viel Geld im Vergleich zur Beauftragung eines externen Dienstleisters einsparen. Dort kommt die Software üblicherweise sonst zum Einsatz: Bei Fachbetrieben, Brandschutzdienstleistern und Sachverständigenbüros.

Nach Einstellung der Plankonfigurationen (Größe, Maßstab, Schriftfelder und Planraster) lassen sich mit den Zeichenwerkzeugen der Feuerwehrplan Software „Fluchtplan 2025“ das Terrain (z.B. Umgebungsplan) bzw. der Grundriss (Geschossplan) erstellen. Dank der Symbolbibliothek werden die Brandschutzsymbole gem. DIN 14034-6 via Drag&Drop in den Plan gezogen und positioniert. Beschriftungen sind bei dieser Feuerwehrplan Anwendung ebenfalls punktgenau mittels eines Textmoduls möglich. Abschließend wird mit dem integrierten Tool zur Erstellung einer Symbollegende ebendiese automatisch mit drei Klicks generiert. Zudem lassen sich Schriftfelder, Geschossschnitte und Übersichtskarten automatisiert anlegen.

Speziell bei Geschossplänen lassen sich mit diesem Computerprogramm dann Synergien generieren, sofern Sie auch Flucht- und Rettungspläne benötigen. Zudem lassen sich bestehende DWG-Dateien importieren und zum Feuerwehrplan umarbeiten.

Fazit: Wer sich mit CAD-Anwendungen auskennt oder sich in dessen Funktionalität hereindenken will, kann durch die Nutzung der Feuerwehrplan Software „Fluchtplan 2025“ Geld sparen. Zeit, persönliche Eignung und das Einverständnis der Brandschutzdienststelle sind jedoch Voraussetzung.

Anders als der Name vermuten lässt, ist unsere Nr. 1 Softwarelösung “Fluchtplan 2025” nicht nur für die Flucht- und Rettungspläne geeignet. Sie beinhaltet alle Werkzeuge, Symbole und Einstellungen zur einfachen, intuitiven und normgerechten Zeichnung von Feuerwehrplänen gem. DIN 14095. (Die o.g. Grafik-Muster wurden mit dieser Software erstellt.) Die Anwendung ist als Einzelplatzversion oder als Netzwerklösung für fünf oder mehr Benutzer erhältlich.

Feuerwehrplan von einem Fachbetrieb erstellen lassen

Der Standardweg in Deutschland ist die Beauftragung eines passenden Dienstleisters für die Planerstellung. Dieser kümmert sich vollumfänglich um alle Schritte des Erarbeitungsprozesses. Dies umfasst bspw. sämtliche Korrespondenzen mit den Brandschutzdienststellen, die Digitalisierung von Grundrissen und Lageplan, die normgerechte Erarbeitung aller Planbestandteile, die obligatorische Vor-Ort-Begehung, fachliche Beratungsleistungen, die Endabstimmung der finalen Planentwürfe mit allen Beteiligten, sowie die Ausfertigung und Verteilung.

Der Feuerwehrplan gem. DIN 14095 ist die Königsdisziplin, hier sind Erfahrung und Know-how entscheidend. Bei der Auswahl des passenden Dienstleister sollte geachtet werden auf:

  • Fachliche Eignung: Handelt es sich um einen Fachbetrieb für die Erstellung von Brandschutzplänen mit Sitz in Deutschland?
  • Erfahrung: Ist der Dienstleister langjährig in der Erarbeitung von Feuerwehrplänen tätig? Sind geeignete Referenzen vorhanden?
  • Präsenz: Seriöse Anbieter werden bei einem Feuerwehrplan immer eine obligatorische Vor-Ort-Begehung anbieten!
  • Sicherheit: Wie lange ist der Anbieter bereits am Markt? Welche Rechtsform hat das Unternehmen? Kann eine Haftpflichtversicherung für das Aufgabengebiet “Feuerwehrplan gem. DIN 14095 erarbeiten” nachgewiesen werden? Ist die Tätigkeit augenscheinlich auf Dauer angelegt, damit die zweijährigen Pflichtprüfungen regelmäßig durchgeführt werden können?

Speziell der letzte Punkt hat für Endkunden dahingehend eine hohe Relevanz, dass bei obligatorischen Revisionen bestehende Projektdaten fortgeschrieben werden können. Scheidet jedoch der Anbieter aus dem Markt aus, weil seine Tätigkeit z.B. nicht auf Dauer angelegt war, sind bei einem neuen Anbieter erneut die höheren anfänglichen Ersterstell- und Projektierungskosten zu erwarten. Revisionen an vorhandenen Projektdaten werden hingegen i.d.R. zu aufwandsbezogenen, deutlich günstigeren Folgekosten oder einem festen Wartungssatz abgerechnet. Das Objekt ist dem betreuenden Fachbetrieb bekannt und muss ggf. nur in ausnahmefällen erneut begangen werden, was ebenfalls Aufwand einspart. Eine auf lange Jahre angelegte Zusammenarbeit mit dem erstellenden Fachbetrieb lohnt sich regelmäßig für beide Seiten.

Ist ein passender Fachbetrieb gefunden gilt es Leistungen und Konditionen abzustimmen. Für eine Angebotserstellung sollten folgende Angaben und Unterlagen bereitgestellt werden:

  • Objektanschrift
  • Grundrisse für alle betreffenden Gebäude und Etagen
  • Lageplan
  • Brandschutznachweis /-konzept
  • Altpläne des bisherigen Feuerwehrplan, sofern vorhanden
  • Informationen der Brandschutzdienststelle (Mängelprotokoll, Fristsetzung etc.)

Nicht immer ist die Bereitstellung aller o.g. Dokumente erforderlich, hierüber kann eine Vorabanfrage Aufschluss geben.

Wird das daraufhin übersandte Angebot angenommen, so werden alle Details abgestimmt und es erfolgt die Produktion in enger Abstimmung mit den Steakholdern. Ganz gleich, ob Feuerwehrpläne in Berlin, Hamburg, Erfurt, Stuttgart, München, Rostock, Köln oder anderswo erstellt werden sollen: Unser Erstellservice für Feuerwehrpläne bietet passende Lösungen.

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5. Abgrenzung des Feuerwehrplanes vom Flucht- und Rettungsplan

Währenddessen sich der Flucht- und Rettungsplan gem. DIN 23601 an die Nutzer, Mitarbeiter und Besucher eines Gebäudes richtet, dienen Feuerwehrpläne insbesondere den Einsatzkräften. Feuerwehrpläne werden nicht wie Flucht- und Rettungspläne im Gebäude ausgehangen, sondern gezielt bei den zuständigen Stellen (Brandschutzbehörde, Feuerwehr, etc.) und vor-Ort in der Brandmeldezentrale hinterlegt.

Anders als Flucht- und Rettungspläne enthalten Feuerwehrpläne technische Informationen zu den Brandschutzgegebenheiten und -einrichtungen im Objekt. Dafür findet eine andere Symbolik Anwendung, welche meist durch zusätzliche (z.T. technische) Details ergänzt wird.

Gut zu wissen: Die DIN 14095 für Feuerwehrpläne weißt in Punkt 4 sogar explizit darauf hin, dass Selbsthilfeeinrichtungen, tragbare Feuerlöscher, Löschdecken sowie Brandschutzklappen, Brandmelder und Kennzeichnungen von Rettungswegen nicht darzustellen sind.

Beide Planarten zählen zur sensiblen Sicherheitsausstattung und müssen übersichtlich, leicht verständlich und gut lesbar erstellt sein. Sie richten sich nach der jeweils gültigen DIN-Norm – bei Flucht- und Rettungsplänen der DIN 23601 und bei Feuerwehrplänen die DIN 14095.

Die Feuerwehr bei der Arbeit - Feuerwehrpläne nach DIN 14095

6. Kann man die DIN 14095 als PDF herunterladen?

Texte zu DIN-Vorschriften, wie der DIN 14095, sind in Deutschland nicht kostenfrei erhältlich – weder über Informationsdienste noch als PDF Download. Sie werden von der DIN Deutsches Institut für Normung e.V. erstellt und exklusiv über den Beuth-Verlag vertrieben. Hintergrund dieses kostenpflichtigen Systems ist, dass der DIN Deutsches Institut für Normung e.V. eine privatwirtschaftliche Instanz ist, welche die Organisation seiner Dienste und die Vergütung der hinzugezogenen Experten entsprechend auf diesem Wege refinanziert.

Ein DIN 14095 Download kostenlos gibt es demnach nicht. Kostenpflichtig kann das 18-seitige Werk in der Version DIN 14095:2024-02 beim Beuth Verlag als PDF für derzeit rund 100€ erworben und heruntergeladen werden.

→ Link: Zur DIN 14095 beim Beuth Verlag

(Quelle: DIN ISO 14095, Stand: 20.05.2025, Keine Gewähr – Irrtümer/redaktionelle Fehler vorbehalten!)